
Wer wollte nicht auch schon einmal jemanden so richtig hart scheitern sehen?
Nun, ich hoffe, ihr nicht. Zumindest nicht mich. Denn das hier soll kein Experiment sein, bei dem ich irgendwann sage „Okay, dann halt nicht“, sondern ich will das hier durchziehen. Das hier ist mein erster Schritt auf dem Weg an die Öffentlichkeit und es hat eine Menge Überwindung gekostet, ihn zu machen. Das hier? Das hier ist meine Geschichte. Nicht die über mein Leben, sondern die, die ich mir ausgedacht habe.
Scheitern gehört zum Leben dazu. Jeder kennt das. Wichtig ist nur, dass man sich davon nicht demütigen lässt. Weitermachen heißt die Devise! Wenn man stets an dem Festhält, was einen antreibt, ist der Weg, der vor einem liegt, auch gar nicht mehr so schwer. Bei mir ist es mein Ziel! Ich bin sehr ehrgeizig und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann werde ich alles tun, um es zu erreichen. Und ich will dieses Buch veröffentlichen!
Ich bin Autorin
Mit meiner Geschichte hatte ich schon so einige Höhen und Tiefen. Wenn ich raten müsste, dann hatte ich mehr Tiefen als Höhen, denn vieles, was ich mir überlegt habe, ist bereits wieder im Papierkorb gelandet. Solche Phasen durchläuft wohl jede*r Autor*in.
Und es hat ebenfalls wirklich lang gedauert, bis ich mich getraut habe, zu
sagen: Ich bin Autorin. Ich habe mal gelesen, dass alle, die etwas schreiben, sich Autor*in nennen dürfen. Seien es ein Blog oder Kurzgeschichten, Bücher oder Artikel für Zeitungen, wissenschaftliche Arbeiten oder nur Tagebuch. Regelmäßigkeit und ein gewisser Anspruch sind essenziell.
Ich schreibe seit meiner Kindheit Geschichten. Inspiriert durch die Asterix- und Lucky Luke Comichefte von meinem Papa habe ich im Grundschulalter angefangen, zu zeichnen. Später waren Anime und Manga meine Vorbilder. Detektiv Conan war hier ganz hoch im Kurs, aber auch One Piece oder das Magical Girl Doremi Harukaze gehörten an die Spitze meiner Idole. Den japanischen Zeichenstil konnte ich mir bis heute zwar teilweise aneignen, ich würde aber behaupten, da habe ich mittlerweile meinen eigenen.
Comics.
Das waren meine Grundlagen für das, was ich mir mit der Zeit angeeignet habe. Ich brachte die verschiedensten Geschichten zu Papier und zeichnete stundenlang. Mein großer Traum mit etwa 13 Jahren war es, einen eigenen Comic am Computer zu zeichnen und richtige, animierte Sprechblasen hinzuzufügen. Auf der Suche nach geeigneten Zeichenprogrammen stieß ich allerdings auf unbezahlbare Angebote (zumindest für einen Teenager). Außerdem besaß ich nicht das nötige Selbstvertrauen. Das, was ich wollte, gab es. Aber ich fühlte mich zu schlecht. Und ich hatte Angst, in diesen Bereich einzusteigen. Das war mir dann doch eine Nummer zu groß.
Positive Rivalität
Ein großer Vorteil für mich war, dass meine beste Freundin mit ihrer Familie im Haus gleich in der Wohnung unter uns gewohnt hat. Sie hatte die gleichen Interessen wie ich und hat ebenfalls sehr früh mit dem Zeichnen angefangen. Sie war es auch, die mir als erstes anvertraut hat, dass sie an einer selbst ausgedachten Geschichte schreibt. Ich habe sie gelesen und ihr mein Feedback gegeben. Zugegeben, es war ziemlich mieses Feedback à la „Ich finde es doof, dass du in der Gegenwart schreibst!“ Doch sie hat weitergemacht. Im Zeichnen war sie ziemlich schnell besser als ich, ihre Geschichte klang spannend und sie hat sich irgendwann ein Grafik Tablet gekauft. Damit lag sie noch schneller sehr, sehr viel weiter vorne als ich, denn ich wusste bis dahin nicht einmal, was ein Grafik Tablet überhaupt ist. Als ich es bei ihr gesehen habe, wusste ich: Das will ich auch! Damit könnte ich meine Comics endlich digitalisieren! Die passenden Programme dazu gab es sogar KOSTENLOS zum Download.
Der Anfang vom Ende
Bevor ich das mit dem Grafik Tablet allerdings wusste, kam mir die Idee zu einer weiteren Geschichte. Ich saß da, an meinem Teenagerschreibtisch voller Zettel und Kekspackungen und begann, die Charaktere zu zeichnen, die sich in meinem Kopf ausgebreitet hatten. Bald hatte ich sie fertig, steckte sie in den Scanner und postete die Bilder in ein Internetforum, in dem ich zu der Zeit wirklich wie besessen aktiv war. Dort forderte ich die anderen Forumsmitglieder auf, mir ein paar Namen zu nennen. Nach was sahen sie aus? Ebenso schrieb ich über ICQ mehrere Freunde an, ob sie coole Namen kannten, die ich verwenden konnte. Ich wusste, diese beiden Charaktere, die ich mir da gerade ausgedacht hatte, waren etwas Besonderes. Solch einen Aufwand für ein paar Namen hatte ich bisher noch nie betrieben. Sie mussten einfach perfekt sein!
Normalerweise nahm ich mir dann ein paar Din A4 Blätter, legte sie übereinander, faltete sie einmal in der Mitte und begann, einen Titel zu schreiben und ein Bild auf die vorderste Seite zu malen. Diesmal lief das ganze Prozedere allerdings anders ab. Ich sah gar nicht erst nach dem Druckerpapier, das immer griffbereit gleich neben meinem Schreibtisch lag. Ich öffnete stattdessen eine leere Worddatei. Und warum? Weil ich von Anfang an wusste, diese Geschichte ist anders. Diese Geschichte hat ein gewaltiges Potenzial. Diese Geschichte werde ich zu einem Ende bringen. Und das werde ich zeichnerisch nicht hinkriegen. Von der ersten Sekunde an hatte ich zu großen Respekt davor, das, was mir soeben in den Sinn gekommen war, zu zeichnen. Ich wusste, ich war zu schlecht. Ich wusste, dass wenn ich jetzt anfange, einen Comic daraus zu machen, ich es versauen werde. Ich werde so hart scheitern und nie wieder den Mut haben, ein Projekt anzugehen.
Aber vielleicht könnte ich es aufschreiben…?
Es ist immer gut, wenn man um seine Schwächen weiß und sie aktiv als solche annimmt. Sie sind ein Teil von uns, genau wie unsere Stärken. Und manchmal muss man einfach den richtigen Umgang mit ihnen finden. Hätte ich mir nicht gleich vor Augen gehalten, dass das gezeichnet nichts wird, wäre ich heute wohl nicht da, wo ich jetzt stehe. Ich bin bis heute an der Geschichte hängengeblieben und habe danach keinen einzigen Comic mehr angefangen, geschweige denn, fertiggestellt. Was nicht heißt, dass ich aufgehört habe, zu zeichnen. Mein erstes Grafik Tablet bekam ich mit 20, seitdem zeichne ich digital. Hin und wieder habe ich im Auftrag einseitige Comics zu vorgegebenen Themen erstellt, meine eigenen Werke stellen allerdings hauptsächlich Szenen aus meiner geschriebenen Geschichte dar. Storybezogenes Artwork sozusagen. Immernoch nicht perfekt und außerdem viel zu bunt und zu zweidimensional. Aber ich finde, dass Kunst, Bilder, Musik oder Geschichten eine tolle Möglichkeit sind, die eigenen Gedanken und Gefühle auszudrücken.
Entwicklung
Meine beste Freundin hat ihre Geschichte von damals nicht zum Ende gebracht, dafür aber jede Menge andere und sie zeichnet heute millionenfach besser als ich. kann ich ihren Deviantart Account empfehlen. Zu ihm gelangt ihr hier. Das Aussehen eines meiner Charaktere wurde sogar von ihrem Zeichenstil inspiriert. Über die Jahre konnte ich mich natürlich auch weiterentwickeln. Meine Zeichnungen sehen heute viel besser aus als zu der Zeit, als mir die Idee zu der Geschichte kam. Heute wäre ich sogar in der Lage, das als Comic zu zeichnen. Es sollte damals einfach nicht sein.
Heute ist für mich die Möglichkeit, mein Buch tatsächlich bald zu veröffentlichen nicht mehr nur reine Utopie. Ich kann das. Weil ich das will. Und ich bin mir sicher, es wird klappen! Es sind die kleinen Schritte, die wir machen. Immer einen Fuß vor den anderen, immer dranbleiben! Dann kann man auch nicht scheitern.
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